Potenzialanalyse für Hearable-basierte Hörassistenz zur kognitiven Entlastung bei Arbeit in lauten OP-Umgebungen

Jan Rennies-Hochmuth

Fraunhofer IDMT, HSA

Mittwoch, 20. März 2024 from 14:20 to 14:40

in Raum 8/10

Abstract:
Die Arbeit des Personals im OP-Saal umfasst komplexe Prozesse und bedarf der reibungslosen Kommunikation aller Beteiligten. Dies wird durch den teilweise starken OP-Lärm, das Tragen von Masken und das Nicht-Zuwenden zu den Gesprächspartnern jedoch deutlich erschwert, so dass aufgrund von Kommunikationsproblemen schlimmstenfalls gravierende Fehler passieren. Diese Studie untersuchte daher die Potenziale zweier (simulierter) Hearable-Technologien zur Verbesserung der Sprachkommunikation. Der erste Ansatz bestand darin, die Sprache der Gesprächspartner herauszufiltern, so dass sie leichter verständlich war, während die übrigen OP-Geräusche weiter hörbar blieben. Im zweiten Ansatz wurden alle relevanten Geräusche direkt in das eigene Hearable eingespeist und so ein vollständig digitalisierter OP mit optimaler Informationsübertragung simuliert. Beide Ansätze wurden experimentell mit der nicht unterstützten Situation verglichen. Dazu mussten 22 normalhörende ProbandInnen in einem Multitasking-Aufbau mit simulierter OP-Geräuschkulisse zeitlich mit beiden Händen einen Laparoskopiesimulator bedienen und dabei die Instrumente anhand eines Bildschirms steuern, mehreren Stimmen im Raum folgen, jeweils die durch ein Zielwort identifizierte Zielstimme wiederholen, auf Wechsel der Zielstimme achten und auf unterschiedliche akustische Alarmsignale reagieren. Die Ergebnisse zeigten ähnliche Leistungen am Simulator für alle Konditionen, und einen klaren Vorteil durch den Einsatz der Hearable-Technologien in Bezug auf Sprachverständlichkeit, Erkennung von Sprecherwechseln und subjektiv empfundener Belastung.

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