Albert Einstein und die Akustik

Peter Költzsch

TU Dresden

Mittwoch, 16. März 2016 from 11:00 to 11:20

in Berlin 1

Abstract:
Es ist wenig bekannt, dass sich Einstein auch auf dem Gebiet der Akustik betätigt hat. Im Jahre 1920 erscheint in den Sitzungsberichten der Preußischen Akademie eine Abhandlung von Einstein mit dem Titel „Schallausbreitung in teilweise dissoziierten Gasen“. Ausgangspunkt ist seine Vermutung, dass man die Geschwindigkeit von chemischen Gasreaktionen indirekt aus Untersuchungen zur Schallausbreitung in solchen Gasen ermitteln kann. Ein zweiter Aspekt ist die Zusammenarbeit von Einstein mit dem deutschen Ingenieur Rudolf Goldschmidt (1876 – 1950) bei akustischen Patenten. Einstein berät Goldschmidt in Patentangelegenheiten; es gibt gemeinsame Patente, u. a. zu einem elektromagnetischen Lautsprecher und zu einer Hörhilfe für die Sängerin Olga Eisner. Drittens darf die unterschiedliche Bewertung des Einsteinschen Geigenspiels durch Musikvirtuosen hier nicht fehlen. Sie reicht von „Einstein hatte einen Strich wie ein Holzfäller“ [W. Friedrich] bis zu: „Wie Einstein Mozart spielte, war einzig. Ohne ein Virtuose zu sein (…), hat er die Tiefe und Tragik des Mozartschen Genies so selbstverständlich auf seiner Geige wiedergegeben“ [A. Barjansky]. Und schließlich wird die von Lighthill aufgeworfene Frage behandelt, ob es zur berühmten Einsteinschen Gleichung E = mc2 eine formale Entsprechung in der Akustik gibt, also die Verbindung von Energie und Masse mit dem Quadrat der Schallgeschwindigkeit.

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